Wenn der Regen plötzlich anders fällt
Eine empirische Studie, die von der Universität der Vereinten Nationen und der nichtstaatlichen Organisation Care International erarbeitet wurde, zeigt auf, dass die Folgen des Klimawandels einer der wichtigsten Gründe für die Migration sind.
In der Studie mit dem Titel "Wo der Regen fällt: Klimawandel, Ernährungs- und Einkommenssicherheit und Migration" wurde während dreier Jahre in acht Ländern auf drei Kontinenten untersucht, was Menschen dazu veranlasst ihre Heimat zu verlassen, wie sie dies tun und was die Folgen für die Gesellschaft sind.
Der Klimawandel wird von der ländlichen Bevölkerung weltweit vor allem als Veränderung des Regenfalls wahrgenommen: Er ist kaum mehr berechenbar, kommt entweder zu früh oder zu spät, zu stark oder gar nicht mehr. Dies hat gravierende Folgen für die Landwirtschaft und dadurch für die Ernährungs- und Einkommenssicherheit.
Doch auch wenn ein Haushalt stark vom Klimawandel betroffen ist, führt dies nicht zwingend zu Migration. Ausschlaggebend dafür ist vielmehr, wie abhängig ein Haushalt von einem einzelnen Anbauprodukt ist: Je weniger landwirtschaftliche Diversität, desto eher erleiden die Betroffenen Einkommensverluste und müssen migrieren. Viele Haushalte sehen die Migration zudem als letzten Ausweg, andere haben gar nicht genug Mittel, um überhaupt migrieren zu können.
Die Studie wurde vergangene Woche an der UNO-Klimakonferenz in Doha vorgestellt und richtet sich mit ihren Forderungen direkt an die KonferenzteilnehmerInnen. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass sich EntscheidungsträgerInnen weltweit dazu bekennen, so schnell wie möglich innovative Massnahmen für die Ernährungssicherheit aller zu finden.