Zusätzlich zu den 63 bereits existierenden Golfplätzen sollen in Indonesien bis Ende 1993 mindestens 12 neue Plätze eröffnet werden, 30 weitere sind in Planung. Zwangsenteignung und Vertreibung ansässiger Bauernfamilien sowie ökologische Schäden sind die Folge. Die betroffenen Bauern, Umwelt- und Studentenorganisationen haben sich Ende April zur "Union of Anti-Golf Course Development" (KAAPLAG) zusammengeschlossen und fordern ein Moratorium für den Bau von Golfplätzen. Neu ist der Widerstand gegen die Golfplätze nicht. Bereits 1989 demonstrierten in Cimacan, West Java, Hunderte von Bauern gegen einen geplanten Golfplatz. Gegen die geplanten Golfanlagen in Ciawi, West-Java, in Tangerang und sdlich von Jakarta kam es in der ersten Jahreshälfte verschiedentlich zu Protestdemonstrationen von BäuerInnen, StudentInnen und UmweltschützerInnen.
Unerwartete und unbeabsichtigte Unterstützung erhielt die Anti-Golf-Bewegung Anfang Mai durch das taktisch ungeschickte Vorgehen des Jugend- und Sportminister Hayono Isman. Er behauptete in einem Interview des staatlichen Fernsehens, der Golfboom sei ein Zeichen für Fortschritt und Reichtum des indonesischen Volkes. Nicht nur ein grosser Teil der Bevölkerung war empört ber diese Äusserung, auch Parlamentarier zeigten sich schockiert, zumal gerade einige Tage zuvor bekannt gegeben wurde, dass 27 Millionen IndonesierInnen in absoluter Armut leben. /gf

Quelle: The Jakarta Post 17.5.93/18.5.93; Indonesia Observer 26.5.93