Besonders in den Ländern des Südens ist Wassermangel ein gravierendes Problem. 1,2 Milliarden Menschen in über 50 Ländern leben ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Der Tourismus verschärft diese Situation. So stehen den Einheimischen in gewissen Ländern durchschnittlich weniger als 20 Liter Wasser pro Person und Tag zur Verfügung, während die Gäste in Luxushotels 600 Liter Wasser und mehr pro Gast und Tag verschwenden. In Tunesien wird kostbares Wasser für Golfplätze, am Roten Meer für künstliche Grünanlagen verwendet, während die Einheimischen kaum ihre Felder und Gärten bewässern können.
Die Aufbereitung von Wasser braucht insbesondere in Ländern des Südens viel Energie. Wasser sparen heisst also gleichzeitig auch Strom sparen. Elektrizität ist in vielen Ferienländern teuer und kann nur mit fossilen Brennstoffen produziert werden, was wiederum zu überhöhtem CO2-Ausstoss führt. Vielerorts ist auch die Energieversorgung nicht rund um die Uhr gewährleistet. Bei überhöhtem Verbrauch kann es vorkommen, dass der einheimischen Bevölkerung der Strom abgestellt wird. Daher ist Strom sparen unterwegs noch wichtiger als zuhause.

Wie kann ich Strom und Wasser sparen?

Sparen fängt schon beim Buchen an. Ein Hotel mit drei Pools und eigenem Golfplatz braucht viel mehr Wasser als eines, das beispielsweise einen Gemeinschaftspool mit anderen Hotels unterhält. Achten Sie bereits beim Buchen darauf, wie das Hotel mit der wertvollen Ressource Wasser umgeht.
Wasser sparen unterwegs ist einfach. Das reicht vom simplen Wasserhahn Zudrehen beim Zähneputzen bis zum Duschen statt Baden in der Wanne. Das spart übrigens auch zuhause Wasser. Sinnvoll ist es zudem, die Handtücher nicht jeden Tag waschen zu lassen, sondern nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Bei Unterhaltsmängeln wie tropfenden Wasserhähnen empfiehlt es sich, dies sofort der Hotelrezeption zu melden. Tropfende Wasserhähne können bis zu 90 Liter Wasser pro Woche verbrauchen. Um Strom zu sparen, braucht es oft nur wenige Handgriffe: Licht löschen beim Verlassen des Hotelzimmers, Klimaanlage ausschalten, auf jeden Fall bei längerer Abwesenheit, nicht gebrauchte Kühlschränke ausstecken. Ladegeräte bei Nichtgebrauch aus der Steckdose nehmen, nicht benötigte Geräte wie Fernseher auf Stand-by ausstecken. 
"Best practice" nennt sich die Verhaltensweise, die dem neusten Stand des Wissens entspricht. Beispiel: Wer seine Grünanlage mit Gebrauchtwasser bewässert, spart Trinkwasser. Bis zu 20 Prozent Treibstoff spart, wer sich beim Autofahren an den "eco-drive"-Fahrstil hält. Das heisst, immer im höchstmöglichsten Gang fahren, spät herunterschalten und ohne Gas anfahren. Richten Sie sich beim Buchen, bei der Mobilität, beim Einkauf und Konsum nach den Erkenntnissen der "best practice".