Wie Sand im Licht des Mondes. Dichtung der Tuareg
Hrsg. von Müller, Gert
Haymon Verlag, Innsbruck 1997
127 S., Fr 28,80
ISBN 3-85218-237-9
"Die Schläuche sind leer,
die Ziegen gleich den Tamariskenzweigen.
Und niemand kümmert sich um jene,
die kraftlos
in den Zelten kauern."
So stellen die Tuareg, das stolze, alte Nomadenvolk in der Sahara, in einem Gedicht ihre Gegenwart dar. Die Dichtkunst ist bei den Tuareg hoch entwickelt. Lyrik und Prosa werden vor allem mündlich weitergegeben. Während die sehr poetischen Lieder und Gedichte das tägliche Leben und die Liebe zum Thema haben, findet die erzählende Prosa in Sagen, Legenden und Märchen ihren Ausdruck. Gert Müller, seit Jahrzehnten ein Freund der Tuareg, der auch ihre Sprache spricht, hat aus verschiedenen Quellen eine Auswahl ihrer Lyrik und Prosa zusammengestellt. Ergänzt wird die Sammlung durch eine ausführliche, sehr informative Einführung über Geschichte, Kultur und das Leben der Tuareg. Der Wunsch des Herausgebers, den Lesenden das Denken und Fühlen dieser Menschen und ihren Lebensraum, die Wüste, näherzubringen, wird mit diesem schmalen Bande erfüllt.
Elke Müller
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