Nachhaltiges Reisen. Zwei Wörter, die im vergangenen Jahr von den TeilnehmerInnen des "Youth Alpine Interrail" – kurz Yoalin – gelebt worden sind. Ihre Erfahrungen, Ideen und Vorschläge für nachhaltige Mobilität diskutierten sie im Dezember in Ljubljana/SL mit Marko Maver, dem slowenischen Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt und Raumplanung. Ein Wunsch der 16-köpfigen Delegation war etwa ein Zugticket, welches für alle Alpenregionen gültig ist. 

Kritisch gehen einige Yoalins auch in das Jahr 2020 und verzichten daher auf Flugreisen. Ein Flug von Ljubljana nach Zürich verursacht einen Ausstoss von 83,68 kg CO2, ein Vierfaches der Emissionen einer Zugfahrt. Jonas Sonnenschein, Koordinator der Kampagne "Wir bleiben am Boden – Flugfreies Jahr 2020" bei der NGO Umanotera: "Flugreisen sind günstig und verleiten dadurch oftmals zu kurzen Wochenendausflügen. Für viele Leute ist eine Flugreise etwas Unentbehrliches."

Dennoch haben die Yoalins bewiesen, dass Fliegen nicht notwendig ist, um eine aussergewöhnliche Reise zu erleben, wie Berichte und Fotos, die zum Wettbewerb eingereicht wurden zeigen. "Das entschleunigte Reisen zu einem einzigartigen Erlebnis machen persönliche Begegnungen. Bei flugfreiem Reisen wird der Weg Teil des Abenteuers. Dadurch konnten wir die AlpenbewohnerInnen mit ihren Lebensgeschichten kennenlernen und viel mehr an Erfahrungen mitnehmen.", berichtet Karin Augsburger, Mitglied des CIPRA Jugendbeirates (CYC). Zwei Drittel der Yoalin-TeilnehmerInnen sagen, dass "Youth Alpine Interrail" ihr Mobilitätsverhalten sehr beeinflusst hat. Die Flugfrei-Bewegung bekommt somit kontinuierlich Zuwachs.

Das Youth Alpine Interrail Projekt des CIPRA Jugendbeirats (CYC) und CIPRA International gibt 100 Jugendlichen die Möglichkeit, die Alpen mit dem Zug zu erkunden. Das Projekt soll wie bereits 2018 und 2019 auch in diesem Jahr wieder umgesetzt werden. Die Ausgaben 2018 und 2019 wurden finanziell unterstützt vom Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung, der RHW-Stiftung, dem Österreichischen Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Liechtensteinischen Amt für Umwelt und dem Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.