«Schiff ahoi!» – das tönt so gar nicht nach Bergen und Banken, Feinmechanik und Milchschoggi. Dass wir eine Kreuzfahrtnation sein sollen, widerspricht unserem Selbstbild. Dabei unternehmen im Schnitt rund 150’000 in der Schweiz Wohnhafte eine Kreuzfahrt pro Jahr und geben dafür circa 1’500 CHF aus, insgesamt 235 Millionen CHF. Tendenz: steigend. Erstaunlicherweise stechen doppelt so viele Bergler*innen in See wie Menschen aus klassischen Seefahrtnationen, etwa den Niederlanden oder Schweden. Und sie geben doppelt so viel aus wie der europäische Durchschnitt (das erstaunt weniger).

Die Schweizer Kreuzfahrer*innen stossen pro Person und Fahrt, knapp kalkuliert, 2 Tonnen CO2 aus (ohne Flug zum Hafen). Das macht hochgerechnet rund 300’000 CO2 aus, was etwa 1 Prozent der in der Schweiz erzeugten CO2-Emissionen entspricht.

Monate der Recherche: Kreuzfahrtnation Schweiz

Doch nebst den Schweizer*innen als Kreuzfahrer*innen fällt vor allem die Schweiz als Reedereien-Standort ins Gewicht. Nach unseren Recherchen werden von der Schweiz aus rund 42 hochseetaugliche Kreuzer betrieben. Zum Vergleich: Deutschlands Kreuzfahrtflotte besteht aus 31 Schiffen, die Grossbritanniens aus 27. Darüber berichtet am 8. Juni 2024 auch der Blick.

Was dies en détail fürs Klima, die Umwelt und die Arbeitsbedingungen an Bord der Schweizer Schiffe bedeutet, haben wir im Verlauf der letzten Monate sorgfältig recherchiert und in einem Dossier eigens aufbereitet: