WM-Qualifikationsspiel Schweiz–Israel am 14. Oktober 2009: Rote Karte gegen Israel
Während der israelischen Militäroperation im Gazastreifen zu Beginn dieses Jahres kamen drei palästinensische Fussballer der Nationalmannschaft ums Leben. Das Nationalteam kann wegen der israelischen Abriegelung und Reisebeschränkungen nicht gemeinsam mit allen Teamkollegen aus der
Westbank und dem Gazastreifen auf heimischem Boden trainieren und nur selten an internationalen Spielen teilnehmen.
Immer wieder werden palästinensische Sportlerinnen und Sportler Opfer israelischer Diskriminierung und gewaltsamer Übergriffe. Sie sind Teil der seit Jahrzehnten dauernden Weigerung Israels, den Palästinenserinnen und Palästinensern ihre Rechte, ihre Freiheit, ihre Würde, ihre körperliche und psychische Integrität zu garantieren. Diese Politik ist als Apartheid zu qualifizieren und verstösst nicht nur gegen das internationale Recht, sondern auch gegen das Diskriminierungsverbot der FIFA* und die Olympische Charta.
Der bis 1991 dauernde Ausschluss Südafrikas aus der Welt-Sportgemeinschaft trug zum Ende der Rassentrennung bei. Es war die Voraussetzung, dass nächstes Jahr die WM in ebendiesem Land gefeiert werden kann. Anstand, Würde und sportliche Fairness gegenüber den Veranstaltern und teilnehmenden Teams gebieten heute, Israel denselben Sanktionen zu unterwerfen. Zahlreiche Organisationen und Personen des öffentlichen Lebens in Israel und weltweit** hoffen mit uns, dass der verstärkte Druck auf Israel dazu führt, dass die Rechte der palästinensischen Bevölkerung endlich respektiert werden. Das ist die Voraussetzung für Frieden.
Wir fordern die FIFA auf, ihren Statuten nachzuleben und die Gelegenheit zu ergreifen, mit einer Suspendierung Israels ihre erklärte Rolle als Vorkämpferin für eine gerechtere Welt unter Beweis zu stellen. Eine solche Erklärung wäre ein wichtiger Etappensieg für die Menschenrechte – sowohl für das palästinensische Volk als auch die internationale Fussballgemeinschaft.
Nein zur Apartheid!
Unterzeichnende Organisationen: Basler Frauenvereinigung für Frieden und Fortschritt (BFFF), Bewegung für den Sozialismus (BFS/MPS), Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Paix de Strasbourg, Collectif Urgence Palestine Vaud, Collectif Urgence Palestine Neuchâtel, Frauen für den Frieden Region Basel, Frauen für den Frieden Region Biel, Gerechtigkeit und Frieden in Palästina (GFP) Bern, Gesellschaft Schweiz-Palästina (GSP/ASP), Internationales jüdisches antizionistisches Netzwerk (IJAN) Frankreich, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (EJJP Deutschland), Kampagne Olivenöl, Neue PdA Basel, Mahnwache Bern, Palästina-Solidarität Basel, Palästina-Solidarität Zürich, Sozialistische Alternative (SoAL) Basel, Union Juive Française pour la Paix (UJFP)
* «Jegliche Diskriminierung eines Landes (…) oder von Personengruppen aufgrund von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion (…) ist unter Androhung der Suspension und des Ausschlusses verboten.» (Art. 3 und 13, Version August 09)
** Weitere Informationen zur Kampagne «Boykott, Desinvestition und Sanktionen (BDS)», unter www.bds-info.ch und www.bdsmovement.net.