
Workaway-Freiwillige in Sri Lanka: Auf der Zimtplantage einer Deutschen ausgebeutet
Früher war es die Weinlese in der Romandie, in Frankreich oder Italien, oder die Mandarinenernte in Griechenland. Heute verbinden Online-Plattformen wie WWOOF, Workaway oder HelpX Gastgeber mit Feriengästen, die bereit sind, für Essen und Unterkunft während fünf Tagen pro Woche drei bis sechs Stunden zu arbeiten. Das kann zu guten Erfahrungen oder Begegnungen führen – oder zur skandalösen Ausbeutung. Während WWOOF und HelpX das Netzwerk von Höfen pflegen und WWOOF bei Konflikten vermittelnd eingreift, liegt die Verantwortung für die Überprüfung des Gastgebers und seines Angebotes bei Workaway allein beim Gast. Das kann ganz schön schief gehen, wie das Beispiel in Sri Lanka zeigt, das Markus Huth für die Frankfurter Allgemeine Zeitung recherchiert hat.
Dort hat eine Deutsche Gastgeberin auf ihrer Zimtfarm workaway-VoluntouristInnen ausgebeutet, die für einen vollen Arbeitseinsatz in einem Beton-Rohbau untergebracht waren und ihr Essen selber besorgen mussten. Zusätzlich wurden sie angehalten, unbezahlte Führungen durch die Plantage zu machen, für welche die Gastgeberin Eintritt kassierte. Und zum Schluss wurden sie einfach auf die Strasse gestellt. Ein starkes Stück über blauäugigen Idealismus und kaltschnäuzige Ausbeutung.
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