World Parks Congress in Durban: Besserer Artenschutz und mehr Mitspracherechte für die Indigenen
„Gebt uns unser Land zurück“, forderten rund 120 indigene VertreterInnen, die am fünften World Parks Congress teilnahmen, der vom 8. bis 17. September 2003 in der südafrikanischen Stadt Durban stattfand. Viele indigene Gruppen mussten Nationalpärken und Naturreservationen weichen und ihre heiligen Stätten verlassen. Andere Gruppen beanstanden, dass sie in Nationalparks leben, aber überhaupt nicht davon profitieren, obwohl das Land früher ihnen gehörte. Es gibt beispielsweise nur eine südafrikanische Gemeinde, die eine Lodge in einem geschützten Gebiet betreibt, jene der Makuleke Community beim Kruger Nationpark. In einem Diskussionsforum ??? beklagten sich betroffene Gemeinden zudem, gar nicht an den Congress eingeladen worden zu sein.
Annähernd 3’000 Fachleute und Delegierte von Dörfern aus 170 Ländern fanden in Durban zusammen, um Stossrichtungen der Nationalparkpolitik zu diskutieren und um Löcher im Artenschutz zu stopfen. Eingeladen dazu hatte die World Conservation Union (IUCN), die den Kongress alle zehn Jahre durchführt. Das an der letzten Konferenz von 1992 gesetzte Ziel, zehn Prozent der Erdoberfläche unter Schutz zu stellen, wurde zwar um zwei Prozentpunkte übertroffen, doch werden neue Ziele angepeilt. Insbesondere sollen vermehrt Meeres- und Küstengebiete geschützt werden. Die meisten Fischarten sind bereits gefährdet. Die IUCN schätzt, dass insgesamt über 11’000 Tier- und Pflanzenspezies vom Aussterben bedroht sind. Gemäss einer am Kongress vorgestellten Studie von Conservation International (CI) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat sich der Tourismus zwischen 1990 und 2000 in bioversitär??? heiklen??? Gebieten verdoppelt. Damit sind viele Spezies extrem unter Druck geraten. Gerade Natur- und Abenteuerreisende zeichnen für diese Gefahr verantwortlich. CI fordert nun die Tourismuswirtschaft auf zu handeln. (ganzes Zitat???„Der Schutz der Biodiversität in die Tourismusplanung zu integrieren kann bessere Geschäfte für die Industrie bewirken“, meint Russ Mittermeier, Präsident von CI, „während die Umwelt zu zerstören dem Töten der Gans, die goldene Eier legt, gleich käme.“??? Eine andere Studie, vom Conservation International’s Center for Applied Biodiversity Science (CABS) präsentiert, kommt zum Ergebnis, dass weitere 2,6 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz gestellt werden müssen, um wenigstens zwei Drittel der bislang ungeschützten??? Spezies zu retten. Aaron Bruner von CABS kritisiert die Regierungen. Den Nationalparks stünden insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar zu wenig zur Verfügung, um die Parks wirklich schützen zu können. WWF legte in Durban einen Report vor, in dem die Auswirkungen des Klimawandels auf Schutzgebiete verdeutlicht werden. „Seit dem letzten World Parks Congress vor zehn Jahren ist klar geworden, dass der Klimawandel eine neue und grosse Gefahr für die geschützte Gebiete ist“, meint Claude Martin, Direktor von WWF International. Seltenen Arten bleiben immer weniger Rückzugsgebiete. /na
Quellen: www.iucn.org; www.eturbonews.com 19.9.2003; www.ens-news.org 12.9.2003; news.nationalgeographic.com 12.9.2003; CapeTimes 10.9.2003; allafrica.com 8.9.2003; www.dlist.org; Informationen des WWF Schweiz; Informationen von Jennifer Seif, Fair Trade in Tourism South Africa (FTTSA)