Im März liess der Nationalpark-Service im US-Bundesstaat Montana 231 wild lebende Büffel töten. Bereits in den vergangenen Jahren forderten Natur- und Tierschützer sowie Indianer den Nationalpark-Service auf, mit dieser Praxis zu brechen. Der 1872 gegründete Yellow-stone Nationalpark rettete wohl die Büffel vor dem Aussterben indem er ihnen Schutz vor den zahlreichen Hobbyjägern bot. Heute locken die Büffel jährlich Tausende Touristen in den Park. Für die benachbarten Indianer sind sie ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur.
Die Landwirtschaftsbehörde Montanas befürchtet, dass Büffel die bakterielle Krankheit Bru-zellose auf Rinder übertragen könne, wenn sie den Park verlassen und mit diesen in Berührung kommen. Fachleute erklären dagegen nachdrücklich, dass diese Furcht unbegründet sei. Bis heute sei kein einziger solcher Fall bekannt. Allein im Winter 1996/97 wurden rund 1’000 Büffel erschossen, nachdem sie die Grenzen des Nationalparks auf Futtersuche überschritten hatten. Seit 2000 dürfen sämtliche Büffel, die in Viehweidegebiete vorstossen, erschossen werden, ohne vorgängig auf die Krankheit getestet zu sein. Einzige Bedingung ist, dass die gesamte Büffelpopulation im Yellowstone Nationalpark 3’000 Tiere übersteigt. Gemäss aktuellen Schätzungen lebten vor der diesjährigen Schlachtung etwa 3’800 Büffel im Park. Im Gegensatz zu früher werden zwar Fleisch und Fell der getöteten Tiere an Indianer verschenkt, doch diese hätten die Büffel lieber lebendig. 52 Indianerstämme haben angeboten, die entlaufenen Büffel aufzunehmen und zur Zucht zu verwenden. /na

Quellen: www.ens-news.com, 6. /10.3.2003; Magazin für Amerikanistik, 1. Quartal 1998 und 2. Quartal 1999; weitere Informationen: www.forwolves.org/ralph/bisonrpt.html