Zhang Ange: Rotes Land Gelber Fluss
Die Geschichte setzt 1966 ein, als der Autor 13 wird und Mao Zedong in China die Kulturrevolution ausruft. Ange lebt mit seiner Familie in Beijing. Sein Vater ist ein berühmter Dichter und seine Eltern sind beide Mitglied der Kommunistischen Partei. Ange ist zunächst völlig von den Ereignissen gefangen. Begeistert gestaltet er Plakate und Spruchbänder und möchte nichts lieber als einer Gruppe der Roten Garden angehören. Diese verweigern ihm aber eine Mitgliedschaft, weil sein Vater als Dichter zu den «Schlechten» gehöre. Der Vater wird öffentlich an den Pranger gestellt und später verhaftet. Trotz dieser Repressionen und der leisen Zweifel möchte Ange dazugehören. Die Schulen und Universitäten werden geschlossen, damit sich die Studenten und Schüler voll der Revolution widmen können. Wie viele andere auch wird Ange in ein Dorf geschickt, um zwei Jahre lang Landarbeit zu verrichten. Die restlichen Jahre bis zu Maos Tod und dem Ende der Kulturrevolution 1976 verbringt er in einer Bleistiftfabrik. Die Zweifel verdichten sich in diesen Jahren, Ange findet Zuflucht in verbotenen westlichen Büchern und seinem Traum, Künstler zu werden.
Ange Zhang schildert die Ereignisse während der Kulturrevolution aus der subjektiven Sicht des Heranwachsenden. In Text und eindrücklichen Bildern stellt er seine persönlichen Erlebnisse dar ohne diese zunächst in einen grösseren Kontext zu setzen. Mit dem Nachwort erhalten die Leserinnen und Leser einen Überblick über die Geschehnisse dieser Zeit und können Anges Geschichte einordnen.
Zhang Ange: Rotes Land Gelber Fluss. Eine Geschichte aus der französischen Kulturrevolution für Jugendliche ab 13 Jahren. Aus dem Englischen von Friedbert Stohner. 56 Seiten, Carl Hanser Verlag, München, 2007, Sfr 26.90, Euro 14,90, ISBN 978-3-446-20908-4