Zimbabwe: Tourismus zerstört Umwelt
„Touristen kommen nach Zimbabwe, um erstens die Victoria Falls zu besichtigen und zweitens wegen unseres Tier- und Pflanzenreichtums in den Nationalparks. Beide Naturräume sind heute durch den unkontrolliert wachsenden Tourismus bedroht“, meint ein Umweltschützer in Zimbabwe. Das Geschäft mit den Fremden boomt. Besuchten 1980 noch rund 250’000 TouristInnen das Land, waren es 1992 bereits 700’000. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent, ist der Tourismus die am schnellsten wachsende Industrie Zimbabwes. Die ökologischen Folgen sind unübersehbar: An den Ufern des Lake Kariba sind aufgrund stetig zunehmender Hausboote und BesucherInnenzahlen Elefanten, Nilpferde, Büffel und verschiedene seltene Vogelarten bedroht. Abfall- und Abwasserentsorgung sind keineswegs gelöst und es besteht die Gefahr der Trinkwasserverseuchung für die umliegenden Dörfer. Auch die Victoria Falls und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt in der Umgebung sind von der Zerstörung bedroht. UmweltschützerInnen fordern deshalb einen reglementierteren Tourismus und eine bessere Überwachung der Nationalparks.
New African February 1994/gf