Die boomende Tourismusindustrie in Zimbabwe hat die Expansion des ersten Re­sorts entlang der Viktoria Fälle mit allen verhängnisvollen Begleiterscheinungen mitverfolgen können. Die Besucherzahl der Wässerfälle ‑ einem Kulturerbe der Menschheit ‑ hat sich im letzten Jahrzehnt fast vervierfacht. Die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und die Natur sind alles andere als positiv. Die früher friedliche Atmosphäre wird jetzt gestört durch die pausenlosen Rundflüge von Helikoptern und Leichtflugzeugen, den sogenannten «Engelsflügen» über den Wasserfällen, während der Zambezi mit Rennbooten überfüllt und die angrenzenden Strassen von Autos verstopft sind. Das Resultat dieser Entwicklung ist weitverbreitete Erosion und allgemein die Zerstörung der natürlichen Umgebung der Wasserfälle. Gleichzeitig wird überhaupt nichts unter­nommen, um den Lebensstandard der dort wohnenden Bevölkerung zu verbes­sern. Damit ist die eigentliche Attraktion der Viktoria‑Fälle ‑ nämlich ihre ein­zigartige Schönheit ‑ mehr als in Frage gestellt.
Weekly Mail & Guardian, february 10‑ 16 199 5/mg