Es besteht ein beträchtliches Risiko, dass für das neue Olympische Stadion für die Spiele 2020 in Japan illegales Holz aus den bedrohten Regenwäldern Malaysias und Indonesiens verwendet werden wird. Japan ist weltweit der grösste Importeur von Sperrholz, welches während den Bauarbeiten Verwendung findet. Die japanischen Gesetze sind ungenügend und verhindert nicht, dass Tropenholz aus illegalem Holzschlag oder im Kontext von Menschenrechtsverletzungen geschlagen auf die Baustellen gelangt.
Die Hälfte vom nach Japan importierten Sperrholz stammt aus Sarawak, einem malaysischen Bundesstaat auf der Insel Borneo. Sarawak hat eine der höchsten Abholzungsraten der Welt und kämpft auch mit hohen Raten illegaler Abholzung. "Sarawaks Abholzungsfirmen zerstören unsere Wälder, verschmutzen unser Trinkwasser und missachten unsere Rechte. Die Abholzungsfirmen und Politiker werden reich, während sie uns unserer Lebensgrundlage berauben", sagt Nicholas Mujah von der indigenen Organisation SADIA.
Unabhängige Untersuchungen verbinden das Sperrholz der Taisei Corporation, welche das neue Olympische Stadion in Japan baut, direkt mit der malaysischen Abholzungsfirma Shin Yang. Shin Yang ist bekannt für ihre unhaltbare Abholzungspraxis und die systematische Verletzung der Rechte der lokalen Bevölkerung, insbesondere der ansässigen Penan.
Annina Aeberli, Kampagnenleiterin beim Bruno Manser Fonds erklärt die Forderung der NGO-Koalition: "Das formelle Bekenntnis zur Nachhaltigkeit seitens der japanischen Regierung und des Olympischen Komitees reicht nicht aus. Die Zivilgesellschaft will konkrete Taten und verbindliche Standards zur Verhinderung von illegaler Abholzung und Menschenrechtsverletzungen sehen. Es geht nicht an, dass die Olympischen Spiele die Zerstörung des Regenwaldes vorantreiben."