Zum Frühlingsanfang: Kirschbaum blüht 20 Tage früher
Heute Donnerstag ist Frühlingsanfang. Doch viele Pflanzen halten sich nicht mehr an den Kalender und blühen deutlich früher als zuvor. Das zeigen Messungen des europäischen Forschungsnetzwerks COST725, an dem auch die Schweiz beteiligt ist. Demnach haben sich Blüte und Blattentfaltung europäischer Pflanzen seit 1971 um durchschnittlich eine Woche verfrüht.
Besonders ausgeprägt ist die Entwicklung in Alpenländern wie der Schweiz, in denen die Temperaturen überdurchschnittlich stark ansteigen. Zahlreiche Beispiele sind hierzulande wissenschaftlich dokumentiert:
– Die Lärche treibt ihre Nadeln durchschnittlich 33 Tage früher aus als im Jahr 1958.
– Die Haselnuss steht etwa 10 Tage früher in voller Blüte als vor vierzig Jahren.
– Das Buschwindröschen blüht im Durchschnitt 20 Tage früher als im Jahr 1951.
– Der Kirschbaum blüht rund 20 Tage früher als im Jahr 1894.
– Die Rosskastanie treibt ihre Blätter 44 Tage früher aus als vor 200 Jahren.
Für Kurt Eichenberger, Projektleiter für Biodiversität beim WWF Schweiz, ist diese Entwicklung beunruhigend: „Sie bringt Abläufe des Ökosystems durcheinander und kann im schlimmsten Fall zum Aussterben ganzer Arten führen. Ausserdem sind frühe Blüten einem grösseren Risiko von Spätfrost ausgesetzt. Deshalb müssen wir alles daran setzen, die Klimaerwärmung unter der kritischen Grenze von zwei Grad Celsius zu halten, wie es auch der Weltklimarat IPCC fordert.“
Medienmitteilung von WWF Schweiz, auch zu finden unter www.wwf.ch/medien