Zweite internationale Anti-Golf-Konferenz vom 22.-28. März 1994 in Kamogawa, Japan und internationaler Anti-Golf-Tag 29.4.1994
Ende März ging im japanischen Kamogawa der zweite internationale Kongress zum Thema „Resort und Golfplatz Entwicklung“ des „Global Anti-Golf-Movement“ (GAG’M) zu Ende. Die Opposition gegen Golfplätze scheint in vielen Ländern zu wachsen. Umweltschützer beklagen die ökologischen Folgen, Bauern wehren sich gegen Vertreibungen.
In den wirtschaftlich aufstrebenden südostasiatischen Staaten boomt der Bau von Golfplätzen und gigantischen Ferienanlagen. Über 90 Plätze sind in Indonesien, 160 in Thailand und 165 in Malaysia zur Zeit bespielbar, unzählige mehr sind in Planung. Für die traditionelle Elite und die Neureichen gilt das Golfspiel als Statussymbol schlechthin und immer häufiger sind auch japanische und westliche TouristInnen auf den Fairways in Thailand, Indonesien und Malaysia anzutreffen. Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen machen auf die ökologischen und sozialen Folgen dieser trotz Rezession weltweit ungebremsten Entwicklung aufmerksam und haben sich vor zwei Jahren zur internationalen Anti-Golf-Bewegung, „Global Anti Golf Movement“ (GAG’M), zusammengeschlossen. Mit der Proklamation des ersten internationalen Anti-Golf-Tages (Global No Golf Day) vom 29. April 1993 und der ersten internationalen Konferenz über die Resort- und Golfplatz-Entwicklung trat das Netzwerk erstmals an eine grössere Öffentlichkeit. Ende März ging der zweite gleichnamige Kongress im japanischen Kamogawa zu Ende. An der abschliessenden Pressekonferenz vom 28. März forderten die TeilnehmerInnen aus Japan, Grossbritannien, den USA, Australien, Hawai’i, Indien und den südostasiatischen Schwellenländern ein sofortiges Moratorium für den Bau von Golfplätzen. Des weiteren stellten sie sich entschieden gegen eine Aufnahme von Golf als olympische Disziplin für die Sommerspiele in Sidney im Jahre 2000, da damit nur ein weiterer Ausbau der Anlagen legitimiert werde. Am diesjährigen internationalen Anti-Golf-Tag vom 29. April wolle man – so GAG’M – diesen Forderungen Nachdruck verleihen.
Pressecommuniqué‚ GAG’M vom 28.3.94, Konferenzunterlagen (Country Reports) März 1994/gf