Du willst auch Vulkane erkunden und fotografieren? Dann sind hier sieben Ratschläge für ein maximal gefahrloses Abenteuer.1. Vorbereitung zu Hause: Die wichtigste Frage als Vulkanspotter ist natürlich: Wann ist mit einem Ausbruch zu rechnen? Nur selten ereignet sich eine Eruption völlig ohne Vorwarnung. Meist künden Vulkane einen Ausbruch durch erhöhte Aktivität (Tremor/Seismik) schon Tage, ja Wochen vorher an. Stehen die Zeichen auf Action, beginnt die weitere Online-Recherche. Mittels Internet lässt sich heute vieles perfekt vorplanen: Zugang, Gefahrenzonen, Kameraposition, Biwakplätze, behördliche Genehmigungen. Schon eine Stunde auf Google Earth verschafft einem eine sehr gute Vorstellung der Gegebenheiten. Auch Seiten wie vulkane.net sind eine gute Quelle für Infos aller Art.
2. Outdoorausrüstung: Vor Ort braucht es dann dem Klima und der Höhenlage angepasste Bekleidung und robuste Trekking- oder Bergschuhe. Dazu eine Gasmaske mit dem entsprechenden Filter, Steinschlaghelm, Stirnlampe mit genügend Batterien, Lederhandschuhe, Sturmhaube und Schutzbrille. Ein GPS mit entsprechender Karte gehört immer in den Rucksack, da man im weglosen, offenen Gelände eines Vulkans bei Dunkelheit oder schlechter Sicht sonst schnell komplett hilflos ist.
3. Übernachtung: Keiner baut ein Hotel in die Gefahrenzone eines Vulkans. Daher gehören ein windstabiles Zelt, warmer Schlafsack und robuste Isomatte stets in den Rucksack.
4. Fotoausrüstung: Kameras mit möglichst grossem Sensor verhindern das sogenannte Bildrauschen bei wenig Licht und langen Belichtungszeiten. Dazu lichtstarke Objektive mit grosser Anfangsöffnung von Weitwinkel bis Zoom. Und bitte nicht am Objektiv sparen. Nur ein robustes und damit schweres Stativ trotzt den oft sehr windigen Bedingungen an den exponierten Vulkanhängen. Des Weiteren als Zubehör essenziell: Staubschutz, Pinsel und Blasebalg für die etwaige Sensorreinigung, genügend Akkus und Speicherkarten.
5. Anreise: Vulkanspotting ist leider nichts für Arbeitnehmer, die ihren Urlaub ein halbes Jahr im Voraus einreichen müssen. Als Vulkanspotter ist man vielmehr immer auf Stand-by. Bei längeren Anreisen stellt sich aber auch dem maximal Spontanen immer die Frage, ob ein Ereignis die Zeitspanne der Anreise überdauert. Es muss immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die umliegenden Flughäfen wegen Ascheemissionen geschlossen sind oder aber der Vulkan seine aktive Phase schon wieder beendet hat.
6. Vorbereitung am Berg: Vor Ort angekommen, gilt es, die Übersicht zu gewinnen. Besonders wichtig: Wie steht es um die Windrichtung zwecks Vermeidung von Asche undgefährlichen Gasen? Fotografiert wird immer mit dem Wind im Rücken, ganz egal, ob die Perspektive auf der anderen Seite des Kraters eventuell noch besser ist. Auch die aktuelle Befindlichkeit des Vulkans sollte man stets im Blick haben, um zeitig Reissaus nehmen zu können.
7. Fotografieren am Berg: Gut, wenn man seine Kamera "blind" bedienen kann. So stellt man etwa bei Nacht die Kamera nur mit Hilfe der Displaylupe manuell scharf, denn der Autofokus ist entweder ungenau oder funktioniert überhaupt nicht. Belichtet wird oft mehrere Sekunden lang, was das eingangs erwähnte solide Stativ obligat macht und zu tollen Bewegungsunschärfen bei den Lavaeruptionen führt. Will man auch Sterne und Milchstrasse integrieren, ist darauf zu achten, dass durch eine zu lange Belichtung nicht die Sterne zu wandern anfangen und vom Punkt zum Strich werden. 30 Sekunden ist meist noch okay, besser jedoch, man setzt im Zweifel einfach die ISO-Empfindlichkeit der Kamera noch etwas hoch. Haltet immer die Augen offen, wie sich die Gesamtsituation entwickelt. Ziehen Wolken auf, wann steht der Vollmond mittig überm Berg, welchen Lauf nimmt die Lava? Bei starken Eruptionen sollte vorrangig das Tele zum Einsatz kommen, ein Weitwinkel verführt dazu, dass man sich der Gefahr zu sehr nähert.

Der FotografRuedi Thomi ist Teamleiter Marketing bei Transa und schon seit Jahrzehnten passionierter Fotograf. 

Du willst auch Vulkane erkunden und fotografieren? Dann sind hier sieben Ratschläge für ein maximal gefahrloses Abenteuer.1. Vorbereitung zu Hause: Die wichtigste Frage als Vulkanspotter ist natürlich: Wann ist mit einem Ausbruch zu rechnen? Nur selten ereignet sich eine Eruption völlig ohne Vorwarnung. Meist künden Vulkane einen Ausbruch durch erhöhte Aktivität (Tremor/Seismik) schon Tage, ja Wochen vorher an. Stehen die Zeichen auf Action, beginnt die weitere Online-Recherche. Mittels Internet lässt sich heute vieles perfekt vorplanen: Zugang, Gefahrenzonen, Kameraposition, Biwakplätze, behördliche Genehmigungen. Schon eine Stunde auf Google Earth verschafft einem eine sehr gute Vorstellung der Gegebenheiten. Auch Seiten wie vulkane.net sind eine gute Quelle für Infos aller Art.
2. Outdoorausrüstung: Vor Ort braucht es dann dem Klima und der Höhenlage angepasste Bekleidung und robuste Trekking- oder Bergschuhe. Dazu eine Gasmaske mit dem entsprechenden Filter, Steinschlaghelm, Stirnlampe mit genügend Batterien, Lederhandschuhe, Sturmhaube und Schutzbrille. Ein GPS mit entsprechender Karte gehört immer in den Rucksack, da man im weglosen, offenen Gelände eines Vulkans bei Dunkelheit oder schlechter Sicht sonst schnell komplett hilflos ist.
3. Übernachtung: Keiner baut ein Hotel in die Gefahrenzone eines Vulkans. Daher gehören ein windstabiles Zelt, warmer Schlafsack und robuste Isomatte stets in den Rucksack.
4. Fotoausrüstung: Kameras mit möglichst grossem Sensor verhindern das sogenannte Bildrauschen bei wenig Licht und langen Belichtungszeiten. Dazu lichtstarke Objektive mit grosser Anfangsöffnung von Weitwinkel bis Zoom. Und bitte nicht am Objektiv sparen. Nur ein robustes und damit schweres Stativ trotzt den oft sehr windigen Bedingungen an den exponierten Vulkanhängen. Des Weiteren als Zubehör essenziell: Staubschutz, Pinsel und Blasebalg für die etwaige Sensorreinigung, genügend Akkus und Speicherkarten.
5. Anreise: Vulkanspotting ist leider nichts für Arbeitnehmer, die ihren Urlaub ein halbes Jahr im Voraus einreichen müssen. Als Vulkanspotter ist man vielmehr immer auf Stand-by. Bei längeren Anreisen stellt sich aber auch dem maximal Spontanen immer die Frage, ob ein Ereignis die Zeitspanne der Anreise überdauert. Es muss immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die umliegenden Flughäfen wegen Ascheemissionen geschlossen sind oder aber der Vulkan seine aktive Phase schon wieder beendet hat.
6. Vorbereitung am Berg: Vor Ort angekommen, gilt es, die Übersicht zu gewinnen. Besonders wichtig: Wie steht es um die Windrichtung zwecks Vermeidung von Asche undgefährlichen Gasen? Fotografiert wird immer mit dem Wind im Rücken, ganz egal, ob die Perspektive auf der anderen Seite des Kraters eventuell noch besser ist. Auch die aktuelle Befindlichkeit des Vulkans sollte man stets im Blick haben, um zeitig Reissaus nehmen zu können.
7. Fotografieren am Berg: Gut, wenn man seine Kamera "blind" bedienen kann. So stellt man etwa bei Nacht die Kamera nur mit Hilfe der Displaylupe manuell scharf, denn der Autofokus ist entweder ungenau oder funktioniert überhaupt nicht. Belichtet wird oft mehrere Sekunden lang, was das eingangs erwähnte solide Stativ obligat macht und zu tollen Bewegungsunschärfen bei den Lavaeruptionen führt. Will man auch Sterne und Milchstrasse integrieren, ist darauf zu achten, dass durch eine zu lange Belichtung nicht die Sterne zu wandern anfangen und vom Punkt zum Strich werden. 30 Sekunden ist meist noch okay, besser jedoch, man setzt im Zweifel einfach die ISO-Empfindlichkeit der Kamera noch etwas hoch. Haltet immer die Augen offen, wie sich die Gesamtsituation entwickelt. Ziehen Wolken auf, wann steht der Vollmond mittig überm Berg, welchen Lauf nimmt die Lava? Bei starken Eruptionen sollte vorrangig das Tele zum Einsatz kommen, ein Weitwinkel verführt dazu, dass man sich der Gefahr zu sehr nähert.

Der FotografRuedi Thomi ist Teamleiter Marketing bei Transa und schon seit Jahrzehnten passionierter Fotograf.