Spielfilm von Anthony Chen, Singapur 2013. 99 Minuten

Jiale ist ein aufgeweckter Junge, der mit seinen Eltern in der schillernden Geschäftsmetropole Singapur lebt. Er ist auf sich allein gestellt, weil Vater wie Mutter stark beruflich eingespannt sind. Und so entwickelt Jiale seine eigenen Tricks, Ticks und Wege, um sich zu behaupten: Sowohl daheim als auch in der Schule. Das führt zwangsläufig dazu, dass er aneckt. Und das tut er auch, als die Eltern mit Teresa eine Nanny aus den Philippinen einstellen. Ilo Ilo war am Festival von Cannes einer jener Filme, die das Herz höher schlagen liessen. Dabei betreibt der junge Regisseur Anthony Chen aus Singapur gar keinen grossen Aufwand: Er erzählt ganz einfach aus dem Alltag eines Knaben in einer Welt, die für ihre Kinder keine Zeit hat, weil die Erwachsenen alle so stark beschäftigt sind. Es ist die Beziehung zwischen Jiale und Teresa, die er bald einmal ins Zentrum rückt, um über sie von ein paar elementare Dinge im Leben zu betrachten. Er tut dies auf ausgesporochen lockere Art, lässt den Alltag seine Spässe treiben, ohne dass er seine Figuren der Lächerlichkeit preisgeben würde. Es ist, als würde jeder Augenblick auch seinen Humor in sich bergen.
Angesiedelt ist die Handlung im Singapur von 1997. Der ökonomisch erfolgeiche Stadtstaat hat damals bereits jene Krise erlebt, die heute das Leben bei uns beeinflusst. Chen hütet sich davor, ein Drama daraus zu machen. Er nutzt die Situation, um uns über kleine Missverständnisse, Gesten, Begegenungen und Überraschungen vor Augen zu führen, dass seine Figuren es schaffen können, wenn sie einander Vertrauen schenken und Liebe. Die Familie von Jiale hat das im beruflichen Druck verlernt und muss erst wieder zu sich finden. Diesem Prozess zuzuschauen, bereitet schlicht Freude und lässt uns immer wieder schmunzeln – auch über uns.
Ilo Ilo wurde mit der "Caméra d’Or Cannes 2013" und als "Best First Film" ausgezeichnet.
In unterschiedlichen Deutschschweizer Kinos:

  • Aarau: ab 5. Juni im Freien Film
  • Baden: ab 6. Juni im Orient
  • Basel: ab 5. Juni
  • Bern: ab 5. Juni
  • Freienstein: 27. Mai
  • Klosters: 13. bis 18. Juni
  • Luzern: 12. bis 25. Juni
  • Romanshorn: 17. und 25. Juni
  • Zürich: ab 5. Juni

Weitere Informationen: Auf der Website des Filmverleihs trigon