Sergio Garcés ist Schauspieler, hält sich mit Sexrollen über Wasser und träumt weiter vom grossen Ruhm, der ihn noch nicht erreicht hat. Nur die Initialen teilt er mit seinem Vorbild Serge Gainsbourg. Das Duo Attieh und García bietet uns eine fröhliche Tragikomödie, in der der mehr als schwarze Humor eine absurde Logik akzentuiert. Sergio ist auf alle Fälle der vollkommen perfekte Anti-Held in dieser schrägen Satire um ein verwundetes Mannsbild.
Ein Spielfilm von Rania Attieh und Daniel García. Argentinien, 98 Min.

    Sergio Garcés, in seinen Fünfzigern, sucht immer noch nach der Rolle, die ihn bekannt machen würde, mit der er endlich seine wahren Qualitäten zeigen könnte. Er hat zwei grosse Leidenschaften. Die eine gilt der argentinischen Fussballnationalmannschaft, mit der er sich so stark identifiziert, dass er bei einem Sieg an sein Glück glaubt oder umgekehrt, nach einem verlorenen Spiel, in eine Depression verfällt. Die andere Leidenschaft gilt Serge Gainsbourg, mit dem er die Initialen teilt. Einmal nahm er sogar ein Album mit Liedern des französischen Sängers auf. Aber diese Zeiten sind vorbei, und Sergio rennt weiter seinem Glück hinterher. Ein Zufall ist es, dass er Jane begegnet, einer Nordamerikanerin, die für einen Filmmarkt nach Buenos Aires gereist ist, und er gerade mal wieder seine Beherrschung verloren hat.
     
    Sergio Garcés ist ein Anti-Held wie es ihn nicht alle Tage zu geniessen gibt. Diego Peretti verleiht ihm nicht nur sein Gesicht, er verleiht ihm auch eine erstaunliche Tiefe, so dass wir am Ende fast schon zärtliche Gefühle für die Figur empfinden, diesen perfekten Verlierer, der nichts unternimmt, sich auch nur ein wenig sympathisch zu machen. Rania Attieh und Daniel García machen ihm das Leben nicht leicht, indem ihr Drehbuch den unwahrscheinlichsten Wendungen folgt, aber eben doch einer ganz bestimmten Logik gehorcht. Neben Peretti porträtiert Julianne Nicholson eine Jane, die eine deutliche Ähnlichkeit mit der von Gainsbourg aufweist – seltsamerweise scheint dies dem Sergio-Fan des französischen Sängers nicht aufzufallen. Die dritte Schlüsselfigur der Geschichte schliesslich, ein Erzähler, hebt die surreale Atmosphäre der Situationen hervor, mit denen unsere beiden Helden konfrontiert sind. 

    Im Kino

    • Baden-Wettingen: ab 19. Juni 2020
    • Basel: ab 18. Juni 2020
    • Bern: ab 18. Juni 2020
    • Luzern: ab 18. Juni 2020
    • Olten: 27. und 30. Juni 2020
    • St. Gallen: ab 18. Juni 2020
    • Winterthur: ab 19. Juni 2020
    • Zürich: ab 18. Juni 2020