Ein Film von Joshua Oppenheimer

In einem Land, das Mörder als Helden feiert, wagt es Joshua Oppenheimer mit
THE ACT OF KILLING, sich dem Tabu und dem Terror zu stellen. Um die Geschichte
des Genozids an über einer Million vermeintlicher Kommunisten in Indonesien
nach dem Militärputsch 1965 zu erzählen – eine Geschichte, die die Opfer und
ihre Nachfahren auch heute noch nicht zu erzählen wagen – entscheidet sich
der junge amerikanische Regisseur für den einzig möglichen Weg: er spricht mit
den Mördern. Stolz und frei von jeglicher Reue erzählen sie von den Morden und
sind freudig bereit, ihre Taten nachzuspielen und sich selbst zu inszenieren. Das
Filmprojekt bringt die Männer schließlich zum Reden und zum Nachdenken über
ihre Taten, die sie bisher nie reflektiert haben. Die Inszenierung der Realität ist
wirklicher geworden, als es die Taten für die Männer je waren.
THE ACT OF KILLING ist ein filmischer Fiebertraum, eine verstörende Reise in die
Psyche der Mörder und das schockierend banale Regime von Korruption und
Propaganda, in dem sie leben. Der Film konfrontiert uns auf nie dagewesene Weise
mit der banalen Alltäglichkeit des Bösen und der kathartischen Macht des Kinos.
DK/NO/UK – 2012 – 115 min (Kinofassung) / 159 min (Director‘s Cut)