Yuni
Yuni nähert sich dem Ende ihrer Schulzeit. Ihre guten Leistungen lassen sie von einem Stipendium träumen, mit dem sie ihre Ausbildung fortsetzen könnte. Aber mit 16 Jahren wäre sie nach den Gepflogenheiten des Landes alt genug, um zu heiraten. Von ihrer Familie unter Druck gesetzt, spürt Yuni, dass ihr ihre Zukunft entgleitet. Die Indonesierin Kamila Andini hat das bewegende Porträt einer Jugend gestaltet, die von Zweifeln geprägt ist.
Man bekommt nicht alle Tage einen Film zu sehen, der diese Schlüsselphase in der Entwicklung eines Kindes, seine Adoleszenz, so sensibel beschreibt, die Momente, in denen sich ein junges Mädchen mit der Welt auseinandersetzt, seinen Körper entdeckt und versucht, das Wunderbare, das von der Kindheit übrig geblieben ist, zu bewahren. Yuni gleicht vielen Mädchen in anderen Teilen der Welt, auch bei uns, denn auch sie inszeniert sich auf Instagram. Sie erwartet gespannt die Möglichkeiten, die ihr die Zukunft bietet, ist gleichzeitig verunsichert durch den sozialen Druck, dem sie ausgesetzt ist. Kamila Andini idealisiert Yuni nicht, zeigt auch, wie sie die Impulse des gleichaltrigen Jungen Yoga zynisch zu nutzen versteht, wenn er ihr Gedichte widmet und unsterblich in sie verliebt ist. Das ist auch der Begriff, mit dem man diesen Film beschreiben könnte: ein Gedicht, das der Adoleszenz gewidmet ist, zart verspielt und ergreifend zugleich.