Ein Spielfilm von Jaques Audiard, Frankreich 2015. 109min.

Plötzlich ist es wie im Märchen: blinkende Lichter im Dunkel der Nacht. Doch dann wird das Bild langsam scharf, und aller Zauber wird zu Plastik. Es ist nur ein fliegender Händler, der in den Strassen von Paris seine blinkenden Nippes zu verkaufen versucht.  

Das ist Dheepan (Antonythasan Jesuthasan), der Protagonist im gleichnamigen Film von Jacques Audiard. Zu Beginn haben wir ihn noch unter Palmen gesehen, wie er als Kämpfer der Tamil Tigers tote Kameraden verbrannte. Später, in Frankreich, landet er als Hausmeister in einer beklemmenden Blocksiedlung im Nirgendwo jenseits der Stadt, an seiner Seite eine falsche Ehefrau (Kalieaswari Srinivasan) und eine Tochter im Schulalter, die auch nicht seine ist. Beide hat er in einem Flüchtlingslager aufgelesen, damit sie zu dritt mit den Pässen einer verstorbenen Familie ausreisen konnten. So haben sie es unter falschen Namen nach Europa geschafft: drei Fremde in der Fremde, eine Schicksalsgemeinschaft, die Familie spielt unter verschärften Bedingungen. Es ist fast wie daheim: Das Quartier wird von Gangs kontrolliert, Dheepan ist also dem Krieg in Sri Lanka entkommen, nur um in der Banlieue im Bandenkrieg zu landen. Und die Vergangenheit bei den Tigers wird ihn auch hier einholen.
Mit «Dheepan» hat Jacques Audiard endlich die Goldene Palme gewonnen, die er eigentlich schon für «Un Prophète» verdient gehabt hätte. In Cannes sorgte der Film aber auch für Irritationen, weil das Sozialdrama um diese Flüchtlingsfamilie, die keine ist, am Ende förmlich explodiert. Dabei war Audiard immer schon ein Regisseur, der in seinem Kino der Intensitäten gerne die Genregrenzen sprengt. So ist auch dieser Ausreisser ins rauchende Actionkino atmosphärisch genau vorgespurt, die Gewalt beginnt ja schon bei der Tochter auf dem Pausenplatz. Dheepan wiederum hat sich spätestens bei der Einwanderungsbehörde als «militanten Kämpfer für den Frieden» ausgegeben; darum sei er in seiner Heimat verfolgt worden. Eine Notlüge, die er als Hausmeister am Ende wahr machen wird.  

Das ist Dheepan (Antonythasan Jesuthasan), der Protagonist im gleichnamigen Film von Jacques Audiard. Zu Beginn haben wir ihn noch unter Palmen gesehen, wie er als Kämpfer der Tamil Tigers tote Kameraden verbrannte. Später, in Frankreich, landet er als Hausmeister in einer beklemmenden Blocksiedlung im Nirgendwo jenseits der Stadt, an seiner Seite eine falsche Ehefrau (Kalieaswari Srinivasan) und eine Tochter im Schulalter, die auch nicht seine ist. Beide hat er in einem Flüchtlingslager aufgelesen, damit sie zu dritt mit den Pässen einer verstorbenen Familie ausreisen konnten. So haben sie es unter falschen Namen nach Europa geschafft: drei Fremde in der Fremde, eine Schicksalsgemeinschaft, die Familie spielt unter verschärften Bedingungen. Es ist fast wie daheim: Das Quartier wird von Gangs kontrolliert, Dheepan ist also dem Krieg in Sri Lanka entkommen, nur um in der Banlieue im Bandenkrieg zu landen. Und die Vergangenheit bei den Tigers wird ihn auch hier einholen.
Mit «Dheepan» hat Jacques Audiard endlich die Goldene Palme gewonnen, die er eigentlich schon für «Un Prophète» verdient gehabt hätte. In Cannes sorgte der Film aber auch für Irritationen, weil das Sozialdrama um diese Flüchtlingsfamilie, die keine ist, am Ende förmlich explodiert. Dabei war Audiard immer schon ein Regisseur, der in seinem Kino der Intensitäten gerne die Genregrenzen sprengt. So ist auch dieser Ausreisser ins rauchende Actionkino atmosphärisch genau vorgespurt, die Gewalt beginnt ja schon bei der Tochter auf dem Pausenplatz. Dheepan wiederum hat sich spätestens bei der Einwanderungsbehörde als «militanten Kämpfer für den Frieden» ausgegeben; darum sei er in seiner Heimat verfolgt worden. Eine Notlüge, die er als Hausmeister am Ende wahr machen wird.