Hassouna Moshadi: Adieu Rosalie. Roman
(Wada’an Rosalie, 2001. Aus dem Arabischen und Französischen von Erdmute Heller)
A1 Verlag, München 2004
203 S. Fr 33.20; € 18,80
ISBN 3-927743-69-0
Ein Roman über das Exil, das Leben zwischen zwei Welten und das Gefühl, nie wirklich dazu zu gehören: Der junge Miloud wächst in einer ländlichen Kleinstadt auf. Er liest viel und hat schon früh den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Nach dem Abitur geht er zum Studium in die Hauptstadt. Dort verliebt er sich in Nadia und durch sie stösst er zu einer Gruppe oppositioneller Studenten. Nach einer Studentenrevolte wird er verhaftet und muss für sechs Monate ins Gefängnis, für seine Familie eine grosse Schmach. Nach der Entlassung verlässt er sein Land und reist über Paris nach München. Dort trifft er in einer Bar regelmässig andere Ausländer, Fremde wie er: Tiroler, Spanier, Ägypter. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie nicht zur deutschen Gesellschaft gehören. Nach einer unglücklichen Liebe zu einer Schwedin beschliesst Miloud, wieder nach Nordafrika zurückzukehren, nach Tanger, wo Europa noch in Blickdistanz ist. Doch auch hier findet er nicht, was er sucht. Vor allem findet er keine Spur von Rosalie, einer früheren Geliebten. War sein Leben in München doch nicht so schlecht? Resigniert muss er feststellen, dass er seinen Jugendtraum, Schriftsteller zu werden nicht verwirklicht hat, dass Träume und Sehnsüchte ihn verfolgen, er aber sehr wenig realisiert.
Die Stimmungen und Befindlichkeiten des Nordafrikaners im Exil stehen für die vieler anderer Fremden.
Irene Stark
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