Reise zur Sonne
Regie: Yesim Ustaoglu, Türkei 1999
Türkisch/Kurdisch, d/f untertitelt, DVD
104 Minuten
In Reise zur Sonne hat die türkische Regisseurin Yesim Ustaoglu in langwierigen Dreharbeiten mit militärischen Interventionen gleich mehrere Themen aufgegriffen, die in ihrer Heimat eigentlich tabu sind. Sie redet von Kurdistan, sie zeigt Aufnahmen von staatlicher Gewalt, und sie macht auf bewegende Art vor allem eines deutlich: Frieden ist dann möglich, wenn man sich wechselseitig ernst nimmt und akzeptiert. Zwei junge Männer aus entgegengesetzten Regionen der Türkei begegnen sich zufällig in Istanbul und werden Freunde. Beide hoffen auf eine bessere Zukunft und versuchen, in der Grossstadt ein Auskommen zu finden. Berzan stammt aus einem kurdischen Dorf im äussersten Osten, Mehmet ist erst kürzlich aus der Westtürkei hier angekommen. Berzan sehnt sich nach seinem Heimatdorf zurück, während Mehmet sich in Istanbul in die feinfühlige Arzu verliebt hat, die in Deutschland aufgewachsen ist. In Istanbul muss Arzu erleben, wie rasch einer in den Verdacht kommen kann, der politischen Opposition anzugehören. Mit Geschick versteht es Yesim Ustaogl, politische Ereignisse in die erfundene Handlung einzuflechten und ein subtiles, vielschichtiges Drama von einer Sprengkraft zu gestalten, die an Herz wie Geist rührt.
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