Am 23. September feiert der Film Premiere.

Die französischen Konzerne Veolia und Suez sind die Platzhirsche im wachsenden Weltmarkt der privaten Wasserversorgung. Auf allen fünf Kontinenten sind sie präsent, kaum eine Woche vergeht ohne neue Erwerbungen. Doch ausgerechnet in ihrem Heimatland Frankreich wird ihnen jetzt der Boden heiß. Anfang 2010 mussten beide Konzerne in ihrem Hauptsitz Paris die Wasserversorgung zähneknirschend an die Stadt übergeben und sich auch aus Rouen zurückziehen. Demnächst folgen voraussichtlich Bordeaux, Toulouse, Montpellier, Brest und viele andere, die ihr Wasser wieder in kommunale Hand nehmen wollen. Warum ein derartiger Gesichtsverlust ausgerechnet in Frankreich, wo sie schon viele Jahrzehnte aktiv sind und noch immer rund 80% der Bevölkerung versorgen? Am Beispiel von Paris, Bordeaux und Toulouse zeigt der Film "Water makes money", wie es dazu kommt – und warum die Menschen zuvor den Privaten so lange vertraut haben.
Offizielle Zahlen belegen, dass in 97% der oberirdischen Gewässer krebseregende Pestizide zu finden sind. An den Küsten der Bretagne wird dies überdeutlich. Strände sind nicht mehr begehbar, weil sich Tonnen hochgiftiger Algen türmen, genährt von Nitraten, angereichert mit Medikamenten. Für Veolia und Suez ein ideales Geschäftsfeld – ihre immer kompliziertere und teurere Technik kann angeblich aus jedem verschmutzten Wasser trinkbares machen. Dies ist eine gefährliche Sackgasse, warnen Experten. Denn niemals werden alle Schadstoffe ausgefiltert und trotzdem steigen die Kosten fürs Trinkwasser immer weiter ins Unermessliche. Dabei liegt die Lösung so nah und ist absolut kostengünstig: die Ausweisung von Wasserschutzgebieten, auf denen nur Biolandwirtschaft erlaubt ist! Nur: die Multis verdienen daran nichts, denn das bedarf der kommunalen Verantwortung: Die kommunale Wasserwirtschaft Münchens mit dem größten europäischen Biolandwirtschaftsgebiet ist auch in Frankreich ein viel beachtetes Beispiel.

Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2010, 90 Minuten
Vorführungsorte und Termine finden Sie unter: www.watermakesmoney.com