Wirtschaftliche Aktivitäten bedrohen weltweit die Rechte indigener Völker wie die kaum einer anderen Bevölkerungsgruppe. Auch deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt beteiligt, etwa indem sie Rohstoffe von fragwürdigen Zulieferern beziehen oder an umstrittenen Projekten auf indigenem Land mitverdienen.
In einer Befragung unter 100 deutschen Unternehmen hat Survival International nun erstmals untersucht, wie die Unternehmen selbst damit umgehen, ihre Verantwortung einschätzen und welche Massnahmen sie zum Schutz indigener Völker ergreifen. Das ernüchternde Ergebnis der Studie zeigt, dass deutsche Unternehmen, die weltweit Geschäfte tätigen, hinterherhinken oder die Augen verschliessen, wenn es darum geht ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht gegenüber indigenen Völkern nachzukommen.

Konventionen zum Schutz von Indigenen und von Menschenrechten ratifizieren und umsetzen

Linda Poppe von Survival International erklärte: "Für indigene Völker ist ‹Made in Germany› kein Gütesiegel, vielmehr ein Grund sich ernsthaft Sorgen zu machen. Denn wenn deutsche Unternehmen die Rechte indigener Völker verletzen, sind dies keine bedauerlichen Einzelfälle. Die Reaktionen der befragten Unternehmen zeigen, dass an allen Ende das Bewusstsein für indigene Völker, ihre Rechte und die eigene menschenrechtliche Verantwortung fehlt."
"Indigene Völker kommen immer häufiger in Konflikt mit Unternehmen, je weiter diese in ihre einst abgelegenen Gebiete vordringen. Wenn deutsche Unternehmen nicht schnell aufholen, könnten die Folgen verheerend sein," sagte Linda Poppe weiter.
Angesichts der alarmierenden Ergebnisse fordert Survival International von deutschen Unternehmen ein umgehendes Handeln, um geeignete Mechanismen zum Schutz indigener Völker aufzubauen und diese konsequent umzusetzen. Darüber hinaus muss die deutsche Bundesregierung ein klares Zeichen für die Rechte indigener Völker setzen, beispielsweise durch eine Ratifizierung der ILO-Konvention 169 und die verbindliche Sicherung indigener Recht im Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Laden Sie hier Survivals Bericht "Warnhinweis: Kann Spuren von Menschenrechtsverletzungen enthalten" herunter (PDF, 1,1MB). Für den Bericht bat Survival International 100 deutschen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarde Euro einen Fragebogen auszufüllen. 24 von ihnen beantworteten den Fragebogen oder äußerten sich in anderer Form. Unternehmen deren Tätigkeitsfeld oder -gebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen oder nur einen marginalen Zusammenhang zu indigenen Völkern aufweist, wurden nach Möglichkeit vorab ausgeschlossen.  
Survival International ist die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker. Sie hilft indigenen Völkern ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Survival wurde 1969 gegründet.

Laden Sie hier Survivals Bericht "Warnhinweis: Kann Spuren von Menschenrechtsverletzungen enthalten" herunter (PDF, 1,1MB). Für den Bericht bat Survival International 100 deutschen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarde Euro einen Fragebogen auszufüllen. 24 von ihnen beantworteten den Fragebogen oder äußerten sich in anderer Form. Unternehmen deren Tätigkeitsfeld oder -gebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen oder nur einen marginalen Zusammenhang zu indigenen Völkern aufweist, wurden nach Möglichkeit vorab ausgeschlossen.  
Survival International ist die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker. Sie hilft indigenen Völkern ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Survival wurde 1969 gegründet.