Die Entscheidung von Hapag-Lloyd Cruises, künftig komplett auf das giftige Schweröl zu verzichten, ist eine richtige und wichtige Entscheidung. Schweröl stellt nach wie vor eine grosse Bedrohung für marine Ökosysteme und unsere Küsten dar und muss so schnell wie möglich von den Weltmeeren verschwinden. Entsprechend sind jetzt auch alle anderen Kreuzfahrtanbieter gefordert, es Hapag-Lloyd gleich zu tun und ebenfalls auf Schweröl zu verzichten. Durch die Umstellung auf höherwertigen Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelgehalt wird zudem der problemlose Betrieb von Partikelfiltern und Stickoxidkatalysatoren ermöglicht. Daher fordern wir Hapag-Lloyd, aber selbstverständlich auch alle Mitbewerber auf, endlich auch diesen Schritt zu gehen und die Abgasbelastung der Schiffe auf ein technisch mögliches Minimum zu senken. Denn auch mit Marinediesel betriebene Motoren tuckern während der Liegezeit in Häfen weiter und belasten dort mit ihren Abgasen die Gesundheit der Anwohner.

Schweröl wird voraussichtlich auch nach Inkrafttreten des weltweiten Schwefelgrenzwerts von 0,5 Prozent den Kraftstoffmarkt der internationalen Seeschifffahrt dominieren. Die Ankündigung von Hapag-Lloyd geht deshalb über das hinaus, was gesetzlich vorgeschrieben wäre. Laut Beschluss der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) darf Schiffstreibstoff ab 2020 nur noch 0,5 Prozent Schwefel enthalten.