Damit sich Schneesportler*innen abseits der Pisten naturverträglich verhalten und die Natur weiterhin in vollen Zügen und ohne Konflikte geniessen können, gilt es gewisse Faktoren einzuhalten. Dieser ABC-Beitrag mit Tipps für einen umweltfreundlichen Schneesport entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein «Natur und Freizeit»

 Tourenplanung und Sicherheit beim Winterwandern und generell dem Schneesport abseits der Pisten

  • Plane deine Tour sorgfältig anhand von Karte, Tourenführer und Internet. Berücksichtige die Wetter- und Lawinensituation, die Dauer, die Schwierigkeit sowie die Teilnehmenden und deren Fähigkeiten.
  • Auf Wintertouren im ungesicherten Gelände gehören LVS, Schaufel und Sonde zur Standardausrüstung.
  • Beurteile laufend Verhältnisse, Gelände und die beteiligten Personen. Kehre rechtzeitig um.
Winterwandern: Gute Vorbereitung hilft Dir und der Umwelt
Winterwandern: Gute Vorbereitung hilft Dir und der Umwelt

Hilfreiche Tools und Infos zur Planung einer Winterwanderung

Lawinenbulletin und mehr

Das SLF ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut, das sich auf Naturgefahren, Gebirgsökosysteme sowie Schnee und Eis spezialisiert hat. Es widmet sich praxisnahen Forschungsfragen in einer sich wandelnden Welt und stellt verschiedene Dienstleistungen bereit, darunter das Lawinenbulletin.

White Risk App und Portal

Die White Risk-App richtet sich an alle, die sich im winterlichen Gebirge abseits der gesicherten Pisten bewegen. Sie liefert wichtige Informationen zur aktuellen Schnee- und Lawinensituation in der Schweiz, basierend auf dem Lawinenbulletin sowie Schnee- und Wetterdaten. Darüber hinaus vermittelt die App wertvolles Wissen, das bei der Einschätzung der Lawinengefahr hilfreich ist.

Bergsport Winter Lehrbuch

Bewährtes Wissen kombiniert mit aktuellen Erkenntnissen der Lawinenkunde: Die überarbeitete fünfte Auflage des Lehrbuchs Bergsport Winter bietet eine verständliche und reich bebilderte Einführung in die Grundlagen für sicheres Verhalten bei Wintersportarten. Das Buch deckt die komplette Theorie des Bergsteigens ab und eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für angehende Bergführerinnen und Bergführer. Die Neuauflage enthält zusätzlich aktualisierte Informationen zum Lawinenrisiko in Bezug auf Hangneigung und Höhenlage. Ebenfalls neu ist der Nivocheck 2.0 – ein Schema, mit dem erfahrene Tourengänger die Gefahrenstufe eigenständig einschätzen können.

SAC Tourenplanung - Schritt für Schritt zum Gipfelziel

Alpinmerkblätter, Tipps zur Tourenplanung und Infos zu Schwierigkeitsskalen vom SAC in der Übersicht.

Wildruhezonen und Wildschutzgebiete

Wildruhezonen und Wildtierschutzgebiete schützen Wildtiere vor übermässiger Störung durch das Winterwandern und weiteren Freizeitaktivitäten des Menschen. Bereits das unerwartete Auftauchen eines Schneeschuhläufers kann für Wildtiere im Winter problematisch sein: Eine Flucht kostet viel Energie, die dann zum Überleben fehlt. Rechtlich verbindliche Wildruhezonen dürfen daher im Winter nur auf bezeichneten Routen betreten werden.

Mit der Zunahme verschiedener Freizeitaktivitäten halten sich immer mehr Menschen im Lebensraum von Wildtieren auf und Störungen nehmen zu. Neben freiwilligen und selbstverantwortlichen Massnahmen sorgen Gesetze und Verordnungen dafür, die in der Verfassung festgelegten Schutzziele zu erreichen.

In Wildruhezonen und Wildschutzgebieten haben die Bedürfnisse der Wildtiere Vorrang. Wintersportaktivitäten und andere Nutzungen sind darum oft eingeschränkt. Wenn die Rückzugsräume für die Wildtiere respektiert werden, bietet die Winterlandschaft genug Platz für Mensch und Wildtier.

Widder im Schnee

Wildruhezonen

Der Zweck von Wildruhezonen ist der Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel vor übermässiger Störung durch die Freizeitaktivitäten des Menschen. Viele Destinationen, wie beispielsweise Arosa, weisen auf ihren Kommunikationskanälen aktuelle Wildruhezonen aus. Sie sind ein rechtliches Instrument der Nutzungslenkung und dienen dazu, die Aktivitätsräume von Mensch und Wildtieren zeitlich und/oder räumlich zu entflechten.

Wildruhezonen dürfen während bestimmter Jahreszeiten oder in Einzelfällen während des ganzen Jahres nicht oder nur beschränkt zur Ausübung von Freizeitaktivitäten genutzt werden, z. B. unter Einhaltung eines Weggebots. Es gibt rechtsverbindliche und empfohlene Wildruhezonen.

· Rechtsverbindliche Wildruhezonen: Die Ausscheidung erfolgt über den Rechtssetzungsprozess (z. B. kantonales Jagdrecht oder kommunale Zonenplanung). Bei einer Übertretung würde man sich strafbar machen (Strafanzeige, Ordnungsbusse).

· Empfohlene Wildruhezonen: Dank deiner Rücksicht finden Wildtiere auch hier Rückzugsgebiete. Auf eine rechtsverbindliche Ausscheidung und die Androhung von Bussen kann so verzichtet werden.

Wildschutzgebiete

Der Zweck von Wildschutzgebieten ist der Schutz und die Förderung wildlebender Säugetiere und Vögel sowie ihrer Lebensräume. In diese Kategorie fallen die eidgenössischen Jagdbanngebiete (Beschrieb BAFU).

Neben der Jagd ist auch die Freizeitnutzung eingeschränkt: Schneeschuhlaufen, Skitouren und andere Wintersportarten sind in Wildschutzgebieten nur auf bezeichneten Routen und Wegen erlaubt, das Campieren ist verboten und Hunde sind im Wald an der Leine zu führen. Für die Durchführung von sportlichen oder anderen gesellschaftlichen Anlässen braucht es eine kantonale Bewilligung (Verordnung).

Wildschutzgebiete können durch Wildruhezonen mit weiter reichenden Einschränkungen überlagert sein. Bei einer Übertretung würdest du dich strafbar machen (Strafanzeige, Ordnungsbusse).