Der Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus zeigt Wirkung. Die Hotelplan AG hat 2005 erstmals den Vertrag mit einem der Küstenhotels im Kenya nicht verlängert. Grund: Stammkunden hatten sich an den Glattbrugger Hauptsitz gewendet, um sich über das Hotel und dessen «Absteigecharakter» zu beklagen. Die Zentrale schaltete den zuständigen Gebietsverantwortlichen ein, ein starker Verfechter des Code-Engagements. Zwar konnten vor Ort keine handfesten Beweise für Kindersextourismus erbracht werden, doch «das Hotel war nicht über alle Zweifel erhaben und wir konnten nicht ausschliessen, dass dort generell Sextourismus zugelassen wurde», hält Christian Brogli, Leiter Umweltmanagement bei Hotelplan, gegenüber ECPAT Switzerland fest. Der Reiseveranstalter ging auf Nummer sicher und verlängerte den Vertrag mit dem Hotel nicht weiter. Rückfragen ergaben, die Stammkunden hatten die Zustände im Hotel jahrelang als «normal» betrachtet. Motiviert durch die von Hotelplan breit gestreuten Informationen über sein Engagement zum Schutz der Kinder im Tourismus hatten sich die Stammkunden diesmal ein Herz gefasst und ihre Bedenken gemeldet. /cosa

Quellen: eigene Recherchen