Markstein in der Geschichte des Walschutzes: Walfangkommission genehmigt Schutzstrategie
Umweltverbände sind zufrieden mit dem Ausgang der 55. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Berlin. Die sogenannte „Berliner Initiative“ bringt eine Kehrtwende: Statt weiterhin über Walfangquoten zu streiten, soll die Walfangkommission künftig auch andere Massnahmen zum Schutz der Wale treffen.
Seit der Gründung 1948 trifft sich die Internationale Walfangkommission jährlich, um über den kommerziellen Walfang zu debattieren. 1986 rangen sich die Mitgliedsstaaten zu einem Fangverbot durch, das allerdings von Japan und Norwegen nicht eingehalten wird. Nun haben sich die mittlerweile 51 Mitgliedsstaaten – darunter die Schweiz – entschieden, ihren Wirkungsbereich auf weitere Gefahren für die Wale auszurichten: Den Unfällen beim Fang in Fischernetzen, der Verschmutzung der Meere, dem Klimawandel und der Gefährdung durch Unfälle mit Schiffen. Dabei zeichnet auch der Tourismus verantwortlich: Im Jahre 2000 machte allein das Whale Watching weltweit einen Umsatz von einer Milliarde USD. Kreuzfahrtsschiffe, Frachter, Militärkonvois und Fähren stellen zudem einen unerhörten Lärm- und Verschmutzungsfaktor dar, wie Katharina Heyer, Gründerin und Präsidentin der schweizerischen Stiftung firmm, erläutert. Die 1998 gegründete Stiftung hat sich dem Schutz und der Erforschung von Meeressäugern verschrieben, vor allem der Wale und Delfine in der Strasse von Gibraltar. Heyer schätzt, dass täglich etwa 200 Schiffe durch die Meeresstrasse fahren, wobei die Fischerbote nicht mitgerechnet sind. In einem neuen Projekt will firmm in einer Bucht in Marokko ein Rettungscenter für gestrandete Wale und Delfine sowie einen geschützten Bereich für ein Rückführungsprogramm von bislang gefangenen Delfinen aufbauen.
Quellen: Informationen von Katharina Heyer, Präsidentin firmm; www.ens-news.com, 17.10.2000 und 19.6.2003; www.wwf.ch; www.iwcoffice.org