Reisende wissen nicht, wie sie sexuelle Ausbeutung von Kindern melden können
Für die Studie wurden 1’081 Menschen in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden befragt. Nahezu allen Befragten (95 Prozent) war das Phänomen der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus bekannt. Jedoch kannten nur 28 Prozent die Meldemechanismen. Insgesamt nahm jeder sechste Befragte auf Reisen bereits verdächtige Situationen wahr. Die Mehrheit der Reisenden besprach diese Situationen mit ihren Mitreisenden, gab jedoch keine Meldung ab. Zehn Prozent der Befragten meldeten ihren Verdacht bei dem Hotel, Restaurant, Reiseveranstalter oder der Reiseleiterin oder dem Reiseleiter. Nur vier Prozent aller StudienteilnehmerInnen gaben ihre Beobachtung an eine Behörde oder Hotline weiter.
Das Alert Actors Projekt zielt darauf ab, den Kindesschutz im Tourismus zu verbessern, indem es die internationale Meldeplattform dontlookaway.report sowie verschiedene nationale Meldeplattformen (in der Schweiz: www.nicht-wegsehen.ch; in Deutschland: www.nicht-wegsehen.net) bei Reisenden bekannter macht. Auf den jeweiligen Meldeplattformen finden Reisende Informationen zum Kindesschutz und können Verdachtsmomente der sexuellen Ausbeutung an Kindesschutzorganisationen und/oder Behörden melden. Indem Reisende verdächtige Beobachtungen melden leisten sie einen wichtigen Beitrag, um Verbrechen aufzuklären und Schutzmassnahmen für Kinder zu verbessern.