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Doch durch eine fortschreitende Tourismusentwicklung geraten die indigenen Gemeinschaften häufig massiv unter Druck, nicht selten werden sie in Folge umgesiedelt und aus ihren Lebensräumen vertrieben. Gleichzeitig wird es für die betroffenen Bevölkerungsgruppen immer schwieriger, ihre Identität, ihr Wissen und Kultur zu wahren und sich vor der Kommerzialisierung zu schützen.

Am ehesten kann ein respektvoller Kontakt gelingen, wenn man Tourismusprojekte besucht, die von Indigenen selbst geführt werden und echte Einblicke in ihr Leben ermöglichen. Nur wenn Indigene selbstbestimmt entscheiden können, was und wie viel sie aus ihrem Leben mit Fremden teilen möchten, und das von Reisenden und Tourismusunternehmen entsprechend respektiert wird, kann eine Begegnung auf Augenhöhe stattfinden. Eine Begegnung, die im besten Fall zur Sicherung der Lebensgrundlage und zum Schutz der kulturellen Identität beiträgt.

3 Tipps für eine wertschätzende Begegnung mit indigenen Gemeinschaften

1. Engagierte Reiseveranstalter

Vielversprechend sind Reisebüros und Reiseveranstalter, die das Interesse für die Kultur mit ihren Besonderheiten wecken und eng mit lokalen Partner*innen im Gastland zusammenarbeiten. Reiseveranstalter mit klischierten oder diskriminierenden Darstellungen der Lokalbevölkerung sind hingegen ein No-Go. Engagierte Reiseveranstalter findest du hier.

2. Begegnung mit Respekt

Indigenen auf eine respektvolle Art zu begegnen, ist eine Herausforderung. Sie gelingt dir eher, wenn du versuchst, so viel wie möglich über die Kultur, Geschichte und Traditionen des indigenen Volkes, das du besuchen möchtest, in Erfahrung zu bringen. Wie begrüsst man sich? Wie ist der Umgang mit dem andern Geschlecht? Darf man Fragen stellen? An wen? Kannst du der indigenen Gemeinschaft etwas abkaufen? Wenn ja, zu welchem Preis. Fragen über Fragen, die du vor dem Besuch geklärt haben musst. Dabei hilft dir ein*e engagierte*r, von der Gemeinschaft geachtete*r Guide.

3. Ja zum Foto

Wenn du Fotos von Locals machen möchtest, frage immer um Erlaubnis und halte dich an eventuelle Regeln oder Einschränkungen, die für das Fotografieren gelten.

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Organisationen und Netzwerke wie Cultural Survival, International Work Group for Indigenous Affairs oder die Gesellschaft für bedrohte Völker widmen sich dem Schutz der Rechte und Kulturen indigener Völker. Sie stellen wertvolle Informationen, Leitlinien und Ressourcen zur Verfügung, die dir als Reisende*r bei der Planung einer respektvollen Reise helfen können.