Wandern gehört zu den wachsenden Trends, so die Einschätzung von Klaus Erber, Vorsitzender des Deutschen Wanderinstituts, einem Netzwerk von Wanderfachleuten, gegenüber der FAZ. Davon profitieren die Wanderregionen und die Outdoor-Ausrüster. Die Kehrseite davon sind weggeworfene PET-Flaschen oder sonstiger Abfall, der am Waldrand oder dem Seeufer liegen bleibt. Das ist nicht nur unschön, sondern gefährdet auch die Wildtiere. Plastik verrottet nicht, er zerfällt über die Zeit einfach in immer kleinere Teile – die von Wildtieren mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Folgenden  vier Vorschläge, wie Sie Plastik und andere Schadstoffe schon beim Packen vermeiden.

1. Essen und Trinken

Sofern nicht schon genug Plastikdosen zu Hause herumstehen: Legen Sie sich plastikfreie Brotdosen aus Edelstahl, Glas und Holz zu. Diese langlebige Alternative zum Tupperware ist schadstofffrei. Zudem gibt es nachhaltige Produzenten wie die Eco Brotbox, die auch auf faire Arbeitsbedingungen in der Produktion setzen. Dazu ein gutes Reisebesteck und für die Sandwiches Stofftücher, oder Bienenwachstücher. Als kleiner Luxus passt auch ein kompakter 6-in-1-Gewürzstreuer – auch wenn sich das Nachfüllen eher kompliziert gestaltet.

Natürlich gehört auch eine wiederauffüllbare Trinkflasche dazu. Inzwischen gibt es eine breite Auswahl von Thermos-, Glas- oder andere Trinkflaschen. In der Schweiz lassen sich die Flaschen unterwegs an einer immer noch stattlichen Anzahl öffentlicher Trinkwasser-Brunnen nachfüllen.

2. Kleidung

Outdoorbekleidung enthält häufig PFC, also per- und polyfluorierte Chemikalien, die in die Natur gelangen, sich von dort praktisch nicht mehr entfernen lassen und sich in Organismen anreichern. Manche Stoffe gelten sogar als krebserregend. Glücklicherweise gibt es nachhaltige Varianten auch für wind- und wetterfeste Jacken und Hosen. Geben Sie dennoch wo möglich Naturmaterialien wie Wolle oder Baumwolle den Vorzug. So vermeiden Sie, dass beim Waschen Mikroplastik ins Wasser gelangt und von dort in die Flüsse und Meere.

3. Hygiene und Kosmetika

Verwenden Sie Körperpflegemittel ohne Mikroplastik und Plastikverpackung. Statt Duschgel und Flüssigshampoo zum Beispiel feine Seife und festes Shampoo, tierversuchsfreie Kosmetika, Bambus-Zahnbürsten, Rasierer aus Edelstahl anstelle von Wegwerfklingen, sowie waschbare Abschminkpads.

4. Spielzeug

Verzichten Sie auf Quietschenten für die am See oder Bach spielenden Kinder. Die meisten sind aus PVC (Polyvinylchlorid) und enthalten schädliche Weichmacher, Zusatzstoffe und Stabilisatoren. Auch in aufblasbaren Schwimmbällen werden die gesetzlichen Grenzwerte für schädigende Weichmacher (Phthalate) häufig überschritten. Sie werden zudem oft unter ausbeuterischen Bedingungen in Asien hergestellt. Stark riechende Produkte deuten auf Schadstoffe hin. Die Schadstoffe gelangen durch Haut- und Mundkontakt in den menschlichen Körper und stehen im Verdacht, ähnlich wie Hormone zu wirken und die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinflussen. Achten Sie beim Kauf von Spielzeug auf Hinweise wie "phthalatfrei" oder "frei von schädlichen Weichmachern". Es gibt zum Beispiel schadstofffreie Badeenten aus Naturkautschuck von Hevea. Ausserdem lässt sich in der Natur mit Blättern, Zweigen und Steinen hervorragend spielen, ganz ohne Fabrikware.

5. Abfalltüte

Wer sich in der Natur bewegt, packt eine leere Tüte ein, um den eigenen Abfall wieder mitzunehmen und richtig zu entsorgen.

Wir wünschen Ihnen einen goldenen Herbst mit genussvollen Wander- und Naturerlebnissen!