Fliegen

Das wachsende Bewusstsein für die Umweltauswirkungen des Fliegens und der Wunsch nach nachhaltigeren Alternativen hat 2019 einen Namen bekommen: «Flugscham». Erinnert sich noch jemand daran? Geprägt wurde der Begriff von einer Bewegung, die sich vom Fliegen lossagen, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern. An diesem Begriff lassen sich exemplarisch die Probleme und Dilemmas rund ums Fliegen aufzeigen. Viele aus der Klimabewegung sind überzeugt, dass individuelles Handeln erforderlich ist, um die Auswirkungen des Fliegens auf die Umwelt zu minimieren. Kritiker*innen hingegen argumentieren, dass diese Forderung eine unangemessene Last auf den Einzelnen legt. Gesellschaftliche Probleme würden individualisiert: Wir müssten als Gesellschaft weniger fliegen. Zudem berücksichtige die Flugscham-Bewegung zu wenig die systemischen Probleme des Flugverkehrs, wie die Notwendigkeit nachhaltigerer Luftfahrttechnologien und -infrastrukturen.
5 Tipps, wie du klimaverantwortungsvoll reisen kannst
1. Anreise mit den Öffentlichen – weniger CO2
Versuche das Reiseziel so zu wählen, dass du mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zug oder Bus anreisen kannst. Der VCS hat für zahlreiche Destinationen die optimale Route aus der Schweiz zusammengestellt. Lass dich auf Europa mit dem Zug inspirieren, wie du bequem und umweltschonend durch Europa reisen kannst! Dabei erlebst du mehr und verursachst weniger CO2-Emissionen als beim Reisen mit dem Auto oder Flugzeug. Mehr dazu bei der G.L.Ü.C.K.-Formel unter G wie gemächlich.
2. Entscheide dich für die effizienteste Flugverbindung
Auf grünerfliegen, aber auch Buchungsplattformen wie Google Flüge und Skyscanner kannst du Flugangebote nach CO2 Emissionen vergleichen und das umweltfreundlichste Ticket buchen. Bei der Berechnung werden Faktoren wie Flugzeugtyp, Kapazität, Treibstoffeffizienz und Anzahl der Zwischenstopps berücksichtigt. Genau hinschauen lohnt sich: Direktflüge sind meistens, aber nicht immer die bessere Wahl!
3. Kompensiere deine Flüge (wenns nicht anders geht)
Die Klimaerwärmung wird durch CO2 Emissionen verstärkt und führt zu millionenfachem Artensterben. Indem du in klimaschützende Projekte investierst, schwächst du dies ab. Doch keine Emissionen ist alleweil besser als Kompensationen. Es gibt einige seriöse Klimakompensations-Organisationen. Das KlimaTicket von Solafrica ist Mitglied von fairunterwegs und ihr Kompensationsmodell ist von einer überzeugenden Schlichtheit. Nebst dem KlimaTicket sind atmosfair, Myclimate oder die Klimakollekte empfehlenswerte Organsiationen.
4. Nutze die Nebensaison und vermeide Tourismus-Hotspots
So sparst du nicht nur Geld, sondern kannst dein Ferienziel in einer ruhigeren und entspannteren Atmosphäre erleben, die Natur und die lokale Kultur intensiver geniessen und authentische Begegnungen mit Einheimischen haben.
5. Keine Billigangebote
Obwohl manche Billigflüge tatsächlich weniger Treibhausgase pro Person ausstossen, empfehlen wir sie nicht. Denn Billigangebote (Billigflüge, All-Inclusive,…) sind gewöhnlich nur möglich, indem bei den Kosten – sprich auch den Löhnen der Arbeitnehmenden und bei den Steuern für die Allgemeinheit – gespart wird.